Musik und Genuss
Ein Wochenende für Leib und Seele im Vogtland
Dîner Maison, 29. Juni 2019
Ende Juni zog es die Bailliage Sachsen in den südlichsten Zipfel des Freistaates nach Bad Elster im Dreiländereck Böhmen, Bayern und Sachsen. Der Ort zählt zu den renommiertesten Heilbädern Deutschlands. Seit den Zeiten der sächsischen Könige ist er Kultur- und Festspielort mit internationalem Flair.
Das Restaurant und Café Waldquelle unter der Leitung unseres Confrère Horst-Jürgen Engel stellte sich an dem Wochenende als neues Mitgliedshaus der Chaîne vor. Am Freitag trafen wir uns in lockerer Runde im Biergarten der Waldquelle bei einem rustikalen Grillbuffet. Am Abend ging es dann in das nur wenige Schritte entfernte Naturtheater, wo wir eine spektakuläre Freilicht-Inszenierung von Giuseppe Verdis emotionalem Meisterwerk „Nabucco“ erleben konnten.
Den Samstagvormittag konnte jeder nach Lust und Laune gestalten – mit einem Spaziergang, einem Glas Heilwasser aus den Quellen oder dem stillen Schweben in der Soletherme des Albert-Bades, was wirklich eine Erfahrung ist, die man einmal gemacht haben sollte. Nachmittags ging es dann in die wenige Kilometer entfernte Musikstadt Markneukirchen. In der Erlebniswelt Musikinstrumentenbau Musicon Valley e.V. erfuhren wir, wie eine Geige entsteht. Es war spannend zu hören, auf was es alles ankommt, damit schließlich der richtige Ton aus dem Instrument herausgeholt werden kann.
Der Abend gehörte dann dem Dîner Maison in der Waldquelle. Begrüßt wurden wir mit Rosé-Sekt „1836“ von Schloss Wackerbarth. Eingebettet in die Begrüßung wurde das neue Heft des Top-Magazins getauft, was unserer Bruderschaft eine Doppelseite widemete. Die Sonne hatte die Waldquelle, ein gastronomisches Kleinod mit über 100jähriger Tradition, ganz schön aufgeheizt, weshalb Bailli Gunter Anton bald die Kleiderordnung lockerte.
Die kulinarische Reise des Abends begann mit Kalbstatar und hausgeräuchertem Aal begleitet von Grauem Burgunder vom Weingut Seeger in Baden. Zur Riesling-Senfsuppe mit Hechtklößchen gab es natürlich Riesling – und zwar eine 1. Lage Kloster Heilig Kreutz von Prinz zur Lippe. Der folgende Vanille-Zander auf Topinambur-Rhabarber war gepaart mit einem Gewürztraminer Kalkmergel vom Weingut Bernhart aus der Pfalz.
Für den Hauptgang, Hirschrücken unter Nusskruste mit gebackenen Klößen, hatte Confrère Horst-Jürgen Engel ganz tief in seine Wein-Schatzkiste gegriffen. Er öffnete für uns eine Methusalem-Flasche 2005 Cuveé Naan wiederum von Seeger, wovon lediglich 3 Flaschen abgefüllt wurden. Diese wahre Rarität war die genussvolle Krönung des Abends. Obwohl es der folgende Tropfen, 2014 Late Bottled Vintage von Niepoort aus Portugal, ebenfalls in sich hatte und das Menü gemeinsam mit Olivenöl-Schoko-Mousse, Fleur de Sel, pfeffrigem Birnenkonfit und Karamelleis wunderbar abschloss. Nach diesem üppigen Menü war garantiert keiner mehr hungrig. So blieb uns nur noch, ein herzliches Dankeschön zu sagen an das Team in Küche und Service und an den Gastgeber Maître Restaurateur und Vice Chargé de Missions Horst-Jürgen Engel.